Die Themen der Ausstellung
Die Opulenz der Barockzeit eröffnete der dekorativen Kunst bedeutende Arbeitsfelder. Anhand charakteristischer Beispiele zeigt die Sammlung, wie sehr die europäischen Höfe, aber auch adlige und bürgerliche Haushalte danach strebten, die kunstvolle Ausstattung in praktisch alle Lebensbereiche einzubeziehen. Die wichtigsten Gattungen des Kunstgewerbes sind mit hochkarätigen Beispielen vertreten: von der Raumausstattung und -dekoration - Wandteppiche, Tapeten, Möbel oder Öfen - über luxuriöses Tafel- und Trinkgeschirr bis hin zur persönlichen Erscheinung, die sich in Kleidung und Accessoires ausdrückt. Die Ausstellung beschränkt sich nicht auf den kurzen Zeitraum, den die Kunstgeschichte als Barock bezeichnet. Sie folgt den Entwicklungslinien der vorangegangenen Epochen und blickt zugleich auf die Kunstgewerbeaktivitäten des Rokoko und des Klassizismus sowie auf die im Barock begründeten Traditionen des Kunstgewerbes, die bis ins 20.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Sammlungen deutscher Fayence-Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts sowie Porzellan der bedeutenden Manufakturen, vor allem aus der frühen Meißner Zeit, darunter Böttger-Steinzeug. Silberarbeiten aus deutschen Regionen sind mit zahlreichen qualitätsvollen Beispielen vertreten, ebenso wie Objekte aus geschliffenem Glas aus Deutschland, insbesondere aus Nürnberg. Bei den Möbeln stechen das Bernsteinkabinett und Objekte aus der Röntgen-Werkstatt hervor. Im vollständig erhaltenen Tapisseriezimmer des Aachener Bürgermeisters Johann von Wespien verbinden sich geschnitzte Wandtafeln und Wandteppiche zu einer stimmigen Raumgestaltung.