Themen der Ausstellung
Bildwerke des 14. und 15. Jahrhunderts nehmen in den Beständen des Museums eine besondere Stellung ein. In der Sammlung befinden sich zahlreiche Nürnberger Kunstwerke in Holz, Stein und Ton sowie Tafelbilder, die in der urbanen fränkischen Reichsstadt entstanden sind. Neben diesen Werken, die vor allem in den historischen Gebäuden des alten Kartäuserklosters - in Kirche, Kreuzgang und Refektorium - ausgestellt sind, verdienen Skulpturen und Gemälde aus anderen deutschsprachigen Regionen besondere Aufmerksamkeit. Dazu gehören die Verkündigungstafel von Konrad Witz aus Basel, Gemälde des in Augsburg tätigen Hans Holbein d. Ä. und der Kölner Malerschule aus dem Umkreis von Stefan Lochner, Skulpturen des Steirers Hans von Judenburg, des Würzburgers Tilman Riemenschneider und des in Brixen wirkenden Hans Klocker. Fabelhafte Werke aus Westfalen, Bayern und Schwaben, Österreich, dem Rheinland, Thüringen und Sachsen zeichnen ein anschauliches Bild vom Stand der Künste, des Lebens und des Kultes im ausgehenden Mittelalter.
Eines der elegantesten Objekte der bildenden Kunst des Spätmittelalters ist das Altarbild. Ab dem 14. Jahrhundert war es üblich, Altäre mit kastenförmigen Aufsätzen zu schmücken. Während die meisten dieser Schreine Figuren beherbergen, bestehen ihre Flügel aus gemalten Tafeln oder Reliefs. Viele der ausgestellten Werke haben diesen Ursprung. Dazu gehört die Krönung Mariens von Hans von Judenburg aus der Pfarrkirche von Bozen, die um 1425 entstand. Zwei Altarbilder, die um 1500 in Westfranken und Halle an der Saale entstanden sind, vermitteln einen Eindruck vom ursprünglichen Kontext dieser heute isolierten Werke. Kruzifixe, Palmesel und Prozessionsstangen unterstreichen ebenfalls die Bedeutung der Kunst im kirchlichen Gottesdienst.