Spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts gehört die Hybridisierung von Materialien und Motiven zu den bestimmenden Verfahren in der bildenden Kunst. Für seine surrealistischen Collagen, die ab 1922 entstanden, zerlegte Max Ernst mit Schere und Skalpell Bilder von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern und setzte sie zu neuen Kreaturen zusammen.
Die internationale Gruppenausstellung Hyperkreaturen im Max Ernst Museum Brühl des LVR beleuchtet die Bedeutung der grundlegenden Bildfindungsprozesse des Surrealismus für die zeitgenössische Kunst. Mit Blick auf gesellschaftliche Veränderungen oder aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Technik zeigen rund 20 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler hybride Kreaturen, die Elemente von Mensch, Tier, Maschine und Pflanze miteinander verbinden. Diese Hyperkreaturen stehen für ein neues Verständnis von Identität, Differenz und Kultur.